Nachwuchs im „Purzelbaum“
Ein Wunder der Natur konnten die Kinder der Evangelischen Kita Purzelbaum in Hangelar bestaunen. Eine Verwandte der Erzieherin Isabelle Hoheiser, die den Bauernhof Schmitz in Lohmar bewirtschaftet, hatte der Kita zwei befruchtete Hühnereier und einen Brutautomaten überlassen. Nach langen drei Wochen konnten die Kindergartenkinder – und die nicht minder begeisterten Erzieherinnen – dann das Schlüpfen und die ersten Tage im Leben der Küken miterleben.
Nach dem Einsetzen der beiden Eier in den Brutautomaten, der nicht nur für eine konstante Temperatur von 37,5 bis 38 Grad, sondern auch für eine konstante Luftfeuchtigkeit und das regelmäßige Wenden der Eier und damit für eine gleichmäßige Belüftung sorgte, hieß es erst mal Warten. „Drei Wochen sind für kleine Kinder eine unglaublich lange Zeit“, sagt die Kindergartenleiterin Sylvia Körner. Umso größer war dann aber natürlich die Begeisterung, als nach 21 Tagen morgens bei der Öffnung des Kindergartens Kinder und Erzieherinnen ein kleines, flauschiges und laut piepsendes Küken vorfanden.
Das zweite Küken schlüpfte dann im Lauf des gleichen Tages. Kaum zu fassen war es für die Kinder, dass das jüngere Geschwisterchen aus dem noch geschlossenen Ei auf das Piepsen des älteren antwortete. Und dann konnten die Kinder beobachten, wie sich das zweite Küken mit wahnsinniger Anstrengung von der Eierschale befreite. „Am liebsten hätten die Kinder ihm geholfen, weil das so schwierig aussah“, berichtet Isabelle Hoheiser, die die „Brut-Aktion“ initiiert hatte.
Nach der langen Wartezeit bis zum Schlüpfen war für die Kinder besonders erstaunlich, wie schnell sich die Küken entwickelten. Sie begannen direkt zu trinken und zu fressen, schon nach ein paar Tagen waren die Ansätze der Federn zu sehen, und die Küken machten sich auf, ihre Umwelt zu erkunden – natürlich immer geschützt und umsorgt durch die Erzieherinnen. Während die Kindergartenkinder in ihrer Zuneigung eher gebremst werden mussten, zeigte sich beim Besuch von Viertklässlern aus der Evangelischen Grundschule Hangelar genau der gegenteilige Effekt: „Selbst die sonst aktivsten Jungens waren mit den Küken plötzlich ganz ruhig und vorsichtig“, berichtet Sylvia Körner.
Flankiert wurden die ersten Tage im Leben der Küken durch vielfältige Angebote für die Kindergartenkinder – überall in der Kita wurde zum Thema Küken gebastelt, gesungen und gespielt. Doch nach 10 Tagen war es dann auch Zeit Abschied zu nehmen, denn die beiden kleinen Hühner sollten natürlich artgerecht aufwachsen: Julia Drews, eine der „Purzelbaum“-Erzieherinnen, hat die Küken auf einen Bauernhof in ihrer direkten Nachbarschaft vermittelt und auch die Patenschaft für die beiden übernommen.
„Das lange Warten auf das Schlüpfen, die anschließende ganz rasante Entwicklung der Küken und dann das Abschiednehmen, damit die Küken unter Hühnern aufwachsen können – das Alles hat die Kinder sehr beeindruckt“, fasst Sylvia Körner den Erfolg der „Brut-Aktion“ zusammen.